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Nun, ich sitze hier und zweifel derzeit an der Richtigkeit meiner eigenen kleinen Weltanschauung. Dabei ist es im Moment gar nicht die Revidierung meiner Schnipsfinger-Welterschaffungs-Theorie, die mir zu denken gibt. Nein, vielmehr sind es ein paar Zeilen Text, versandt als Masseninfo-Mail meines Arbeitgebers an all die treuen, folgsamen und weniger folgsamen Mitarbeiter.
Nichts gegen meinen Arbeitgeber - ich mag den - nicht so sehr der Arbeit, aber des Gehaltes wegen. Wer täte das nicht. Aber solange ich meinen eigenen Kopf zum Denken habe, bin ich doch tatsächlich versucht, diesen hin und wieder genau dafür zu nutzen. Um so unangehmer stößt es mir auf, daß ich mich in der Öffentlichkeit nicht als Angestellter meines Vereins outen darf, so denn ich etwas negatives zu erzählen habe. Schweige ich, bin ich feige... rede ich, nun ja... Dabei sollte es jedem klar sein, daß, je größer ein Unternehmen ist, desto mehr Potential gibt es für Dinge, die schief laufen. Und dieser Konzern ist groß...
Das Jahr ist noch jung, aber ich habe bereits aufgegeben, die Mails zu zählen, die seit nur wenigen Wochen in mein internes Postfach eintrudeln. Wobei die wenigsten auch nur entfernt etwas mit meiner Tätigkeit zu tun haben. Nein, was hätten wir denn da... Neujahrsbriefe unzähliger Vorstände - getippt von Assistenten - stilecht mit hineinkopierter digitaler Unterschrift. Weiter... Protokolle von Sitzungen aus Mitte Dezember - joar, bei manchen fing der Weihnachsturlaub eben ein bissel früher an... Mitareiterinformationen - bestehend aus einem Hinweis und Link auf das altbekannte Intranet - und dort: noch mehr Vorstandsbriefe. Yeah, Verstände haben wir schließlich jede Menge. Und jeder möchte zuminsdet zu Weihnachten und Neujahr und Kantineneröffnung mal etwas zu sagen haben.
Und dann hätten wir da noch die Mitteilungen über Pressemitteilungen - und ja, ich habe die Wortwahl extra gedopppelt. Schließlich bekommen wir die ja auch so - einmal deutsch einmal englisch, zwei Dateien mit je drei, vier Sätzen. Ist weiß gar nicht, wie ich auf die Idee komme, daß, würde mich dieser Aussage irgendeines dieser Leute zu einem Thema tatsächlich interessieren, dann könnte ich einfach... - nun was? Genau, ich könnte es einfach in der Presse... Nein, zu einfach.
Aber zumindest darf der/ die/ das etwas in der Öffentlichkeit sagen... Im Gegensatz zu mir, die sich ausschließlich in positiver Weise äußern darf. Macht der ja schließlich auch - aber der bekommt die Lobhuddelei finanziell weitaus besser vertröstet - und deswegen sollen das gefälligst auch alle zu lesen kriegen. Ui, spricht da die Mißgunst aus mir? Nein, wie verwerflich.
Jedenfalls kommt kommen si in recht kurzer Zeit jede Menge Datenmüll zusammen, tummelt tummeln sich in meinem Post fach ebenso wie in dem vieler hundert, nein, tausender Anderer. Jetzt warte ich eigentlich wieder auf den Hinweis, daß meine Postfachquota erneut erhöht werden müßte und außerdem Speicherplatz doch Geld koste und ich gefälligst nicht so sorglos mit den Ressourcen meines Arbeitgebers umgehen solle... Schließlich müssen wir alle in der heutigen Zeit sparen...
Nichts gegen meinen Arbeitgeber - ich mag den - nicht so sehr der Arbeit, aber des Gehaltes wegen. Wer täte das nicht. Aber solange ich meinen eigenen Kopf zum Denken habe, bin ich doch tatsächlich versucht, diesen hin und wieder genau dafür zu nutzen. Um so unangehmer stößt es mir auf, daß ich mich in der Öffentlichkeit nicht als Angestellter meines Vereins outen darf, so denn ich etwas negatives zu erzählen habe. Schweige ich, bin ich feige... rede ich, nun ja... Dabei sollte es jedem klar sein, daß, je größer ein Unternehmen ist, desto mehr Potential gibt es für Dinge, die schief laufen. Und dieser Konzern ist groß...
Das Jahr ist noch jung, aber ich habe bereits aufgegeben, die Mails zu zählen, die seit nur wenigen Wochen in mein internes Postfach eintrudeln. Wobei die wenigsten auch nur entfernt etwas mit meiner Tätigkeit zu tun haben. Nein, was hätten wir denn da... Neujahrsbriefe unzähliger Vorstände - getippt von Assistenten - stilecht mit hineinkopierter digitaler Unterschrift. Weiter... Protokolle von Sitzungen aus Mitte Dezember - joar, bei manchen fing der Weihnachsturlaub eben ein bissel früher an... Mitareiterinformationen - bestehend aus einem Hinweis und Link auf das altbekannte Intranet - und dort: noch mehr Vorstandsbriefe. Yeah, Verstände haben wir schließlich jede Menge. Und jeder möchte zuminsdet zu Weihnachten und Neujahr und Kantineneröffnung mal etwas zu sagen haben.
Und dann hätten wir da noch die Mitteilungen über Pressemitteilungen - und ja, ich habe die Wortwahl extra gedopppelt. Schließlich bekommen wir die ja auch so - einmal deutsch einmal englisch, zwei Dateien mit je drei, vier Sätzen. Ist weiß gar nicht, wie ich auf die Idee komme, daß, würde mich dieser Aussage irgendeines dieser Leute zu einem Thema tatsächlich interessieren, dann könnte ich einfach... - nun was? Genau, ich könnte es einfach in der Presse... Nein, zu einfach.
Aber zumindest darf der/ die/ das etwas in der Öffentlichkeit sagen... Im Gegensatz zu mir, die sich ausschließlich in positiver Weise äußern darf. Macht der ja schließlich auch - aber der bekommt die Lobhuddelei finanziell weitaus besser vertröstet - und deswegen sollen das gefälligst auch alle zu lesen kriegen. Ui, spricht da die Mißgunst aus mir? Nein, wie verwerflich.
Jedenfalls kommt kommen si in recht kurzer Zeit jede Menge Datenmüll zusammen, tummelt tummeln sich in meinem Post fach ebenso wie in dem vieler hundert, nein, tausender Anderer. Jetzt warte ich eigentlich wieder auf den Hinweis, daß meine Postfachquota erneut erhöht werden müßte und außerdem Speicherplatz doch Geld koste und ich gefälligst nicht so sorglos mit den Ressourcen meines Arbeitgebers umgehen solle... Schließlich müssen wir alle in der heutigen Zeit sparen...